Bei grandiosem Frühlingswetter fanden sich gegen 9 Uhr die ersten Kinder, Eltern und Helfer*innen im Hinterhof des Kletterthalias ein. Am Anmeldetresen wurde die Startgebühr bezahlt und der Laufzettel für den Wettkampf abgeholt.
Während sich die ersten zwei Gruppen – Totenkopfäffchen und Schimpansen – für ihre Performance warm machten, erhielten die Routenschiris eine kurze Einweisung in die Regeln des Wettkampfes. Jeder Schiri bekam eine Route zugewiesen, an der dann die korrekte Ausführung durch die kletternden Kids kontrolliert wurde. Dabei galt, wer beim ersten Versuch – dem sogenannten Flash-Versuch – die Route problemlos und ohne herunterzufallen schaffte, erhielt die höchste Punktzahl. Tipps und Beta-Breaker durch die Erwachsenen wurden nicht gestattet: Ziel war es, dass die Kinder ganz selbständig die Routen lesen und bouldern sollten. Um 10 Uhr ging dann die erste Wettkampfrunde los. Im vorderen Bereich erwarteten die 4- bis 5-jährigen Totenkopfäffchen vier Routen, davon auch eine knackige Traverse. Unter dem Jubel und den Anfeuerrufen der zuschauenden Eltern gingen die Kinder hier über ihre eigenen Grenzen hinaus und es wurden mehrere Tops gefeiert. Auch im Nebenraum herrschte reges Treiben, wo die 6- bis 8-jährigen Schimpansen ihre im Klettertraining erprobten Kletterskills zeigten. Die sechs Routen verteilten sich in der ganzen Halle, sodass genug Platz für parallele Routenbegehungen war. Insbesondere eine gelbe Route hatte es in sich und viele der Schimpansen versammelten sich, um sie gemeinsam zu projektieren. Und tatsächlich, die Schwarmintelligenz zahlte sich aus. Gemeinsam schafften es die Kinder nach vielem Hin und Her, eine funktionierende Beta zu finden, welche dann unter den begeisterten Rufen der Zuschauenden erfolgreich umgesetzt wurde.
Den großen Abschluss bildeten die 11-13-jährigen Gorillas, die ab 13.45 Uhr gegeneinander antraten. Hier hatten sich sechzehn Kinder angemeldet – die Halle war nun gut gefüllt. Von gerader Leistenboulderei über dynamische Boulder bis hin zu überhängenden Problemen war bei den zehn kniffligen Routen für alle etwas dabei. Viele der anwesenden Wettkämpfer*innen trainieren auch in der kürzlich ins Leben gerufenen Leistungsgruppe. Dies zeichnete sich auch im Schwierigkeitsgrad der Routen ab, welcher bei der Kategorie Gorillas deutlich anzog. Knapp zwei Stunden hatten die Kinder Zeit, um Ihr Können in den Routen unter Beweis zu stellen. Dabei wurde das Miteinander von allen groß geschrieben: in Kleingruppen überlegten die Kids gemeinsam, wie die Boulderprobleme zu lösen seien und feuerten sich gegenseitig lautstark an. So konnten auch aufkommende Frustrationsgefühle gut überwunden werden.
In erster Linie ging es beim Kids-Cup darum, auch den Jüngeren unter uns die Chance auf einen gleichberechtigten Wettkampf zu geben, die eigenen Grenzen
Aufregend und schön war er, der erste U-14-Wettkampf hier in Halle. Wir freuen uns schon auf das nächste Mal!
Text: Clara Seitter, Fotos: Katharina Clauß