Im Laufe der Jahre habe ich es immer wieder versucht, und ich bekam eine Ahnung davon, wie es gehen und dass ich es irgendwann schaffen könnte. Dass sich namhafte Kletterer wie Tino Kluge, Lars Walendy oder Christian Fibich auch schon bemüht hatten, motivierte mich umso mehr. Jetzt habe ich die „Endstufe“ geklettert, und schwerer wird es am Galgi wohl nicht mehr werden. Schade eigentlich.

Endstufe“ – Der lange umkämpfte Ausstieg des Campusboards. Harter Fb 7b/7b+ – Boulder, der komplett oben aussteigt. SV: Xc/XIa (franz. 8a). EB: 17.09.2010


Die "Endstufe", franz. 8a. (Foto: Elisabeth Gerono)

Vielen Dank sowohl an Philipp Hoffmann, den ich tatsächlich zum Seilklettern motivieren konnte und der, so wie es aussieht, in den nächsten Jahren noch ordentlich abgehen wird, als auch an Galgenberg-Hausmeister Markus Kügler für ihre geduldige Sicherungs- und Motivationsarbeit.


Wenn die Füße kommen, hilft nur noch brutale Kraftentwicklung.
(Foto: Elisabeth Gerono)

Im Zuge der Erstbegehungsversuche, die schon letztes Jahr im Herbst begannen, aber erst noch eines intensiven Trainingswinters bedurften, sind verschiedene Kombinationen zusätzlich zu den bestehenden Hin-und-Zurück-Varianten entstanden. Sie sind allesamt sehr lohnend und sorgen dafür, dass ambitionierte Locals nun in fast allen Graden etwas zu klettern haben. Ich fasse mal, vor allem für den nächsten Kletterführer, zusammen:

Tor zur Sinnlosigkeit" hin und zurück: SV IXa/b

"From Coast to Coast" hin und zurück: SV IXb

"Stereo: geht den Schwarzkopf hoch, quert nach rechts und klettert das Campusboard bis zum Boden ab - ein schönes Rechteck mit routentechnischem Stereoeffekt. SV IXb. EB Oktober 09

Siurana Superstar“ – Kung Fuzius in der Linksvariante hoch, Tor zur Sinnlosigkeit nach rechts und den Schwarzen Gürtel raus. Nimmt die Crux aller drei Touren mit. Ebenfalls eine lohnende Kombi. SV: Xa/b, EB 20.08.2010

Apropos „Kung Fuzius“: Hier hat sich ganz klar die Linksvariante als die einfachste und logischste heraus kristallisiert. Deswegen würde ich alle schwereren Varianten im nächsten Kletterführer einfach vernachlässigen und die ganze Route mit IXc/Xa angeben. Die Linienführung müsste dann leicht links der Haken erfolgen, was insgesamt auch Sinn macht, da die Tour nach oben links raus geht. Damit die Route auch in Zukunft so bestehen bleibt, werde ich das Fingerloch noch mit Kleber verfestigen.

Um der Logik vollends zu ihrem Recht zu verhelfen, habe ich vom Kung Fuzius–Start weg noch ein Rechtsprojekt eröffnet, bei dem man vom zweiten Haken benannter Tour über den guten Schüttelpunkt, den man in der Folge als Untergriff gebraucht, über eine große, aber weit entfernte Leiste, den nachfolgenden Querriss und den direkt darüber liegenden Haken vom „Tor zur Sinnlosigkeit“ rechts vom Baum nach oben aussteigt. Puh, capice? Da muss ich im oberen Teil aber erst noch mal richtig durchputzen.

Außerdem hat es einen kleinen Felssturz am äußersten linken Rand der Wand gegeben. Das Wurzelwerk eines Baumes hat ganz schön was aus der Wand gepresst. Die Route Schönheitswahn ist aber nach wie vor kletterbar und läuft, meiner Einschätzung nach, wegen der deutlich besseren Felsqualität nicht Gefahr, ein ähnliches Schicksal zu erleiden.

Man sieht sich beim Klettern,
Benny